Der Geriatrische Patient

Der Geriatrische Patient

Der Tag ist gekommen, die Familie wird endlich komplett, es kommt ein Welpe ins Haus. Vom ersten Tag an gehört er vollständig dazu und ist schon bald nicht mehr wegzudenken. Er bringt uns zum Lachen und bereitet uns sehr viel Freude. Das soll auch im “Alter” so bleiben. Unsere vierbeinigen Begleiter, egal ob Hund oder Katze, werden wie wir Menschen immer älter. Dieser Alterungsprozess ist nicht aufzuhalten, er tritt nur verschieden  je nach Rasse und Größe auf.

Was passiert mit dem Körper im Alter?

Im Alter nimmt die Zellteilung und somit die Zellneubildung ab. Abgestorbene Zellen werden im mittleren Alter durch Bindegewebe ersetzt, im fortgeschrittenen Alter durch Fettgewebe. Die Zellmasse des Bindegewebes nimmt ab und dadurch auch die Stabilität und Elastizität. Aus diesem Grund ist die Verletzungsgefahr des älteren Patienten deutlich erhöht. Stoffwechselendprodukte werden nicht mehr abtransportiert, sondern in den Zellen angesammelt, was zu Funktionseinbußen und Zellverlust führt. Eine verminderte Zellaktivität führt zu Stoffwechseleinschränkungen, die für die Genesungsphase und Reparatur der Zellen besonders wichtig sind.

Des weiteren erkranken alle Hund, egal welcher Rasse oder Körperkonstitution, an degenerativen Skelett- und Gelenkerkrankungen (Osteoarthrose). Binde- und Knorpelgewebe verlieren aufgrund des verminderten Stoffwechsels an Elastizität, was wiederum zu Bewegungseinschränkungen führt. Durch diese geht das Tier in eine Schonhaltung, was es eine Gewichtsumverteilung auslöst. Es kommt zu einer Überlastung der Gliedmaßen, die wiederum zu Schmerzen führen. Entlastete Gliedmaßen fangen an Muskelmasse zu verlieren (Muskelatrophie), dadurch verlieren sie Kraft und Halt.

Ebenfalls betroffen vom fortschreitenden Altersprozess sind das Nervensystem, die Sinnesorgane, das Herz-Kreislauf-System, das Atmungssystem, das Verdauungssystem sowie Krallen, Haut und Haarkleid.
Physiotherapeutisch lassen sich die Alterungsprozesse nicht aufhalten, aber man kann sie hinauszögern und somit Ihrem Vierbeiner auch im Alter noch Freunde an der Bewegung verschaffen.

  • Massage regt die Durchblutung und Stoffwechselvorgänge an – die Muskulatur wird gelockert und lindert somit Schmerzen
  • mit manueller Therapie und passiven Bewegungsübungen werden Gelenke mobilisiert, was zu mehr Bewegungsfreiheit führt
  • Gangschulung und isometrische Übungen erhalten Beweglichkeit und fördern Muskelaufbau und Koordination
  • Propriozeptives Training trainiert und erhält die Körperwahrnehmung
  • Akupunktur, Elektrotherapie (MET) Lasertherapie (MKW), therapeutischer Ultraschall (V-Sonic), Magnetfeldtherapie, Blutegeltherapie und Neuraltherapie stehen uns zu Verfügung, um Schmerzen zu lindern und die Weichteilstruktur (Muskel, Bänder, Sehnen) physiologisch wieder herzustellen.

Wichtig ist es auch, das Organsystem im Auge zu behalten. Diesbezüglich sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt und lassen ggf. ein Blutbild erstellen, um alle Organfunktionen zu kontrollieren. Denn Beschwerden von z.B. Herz (Cardia), Leber (Hepar) oder Bauchspeicheldrüse (Pankreas) können sich negativ auf den Bewegungsapparat auswirken.