Hüftgelenksdysplasie (HD)

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Die Diagnose Hüftgelenksdysplasie (HD) ist für jeden Tierbesitzer eine niederschmetternde Diagnose. Leider, leiden immer mehr Hunde an dieser genetisch bedingten Erkrankung der Hüftgelenke. Vor allem überzüchtete Rassehunde sind immer mehr davon betroffen. Sie ist eine erblich bedingte Fehlbildung des Hüftgelenks. Jedoch gibt es unterschiedliche Formen und Schweregrade einer HD. Das Hüftgelenk besteht aus Hüftpfanne, Hüftgelenksband, Gelenkschmiere (Synovia), Oberschenkelkopf und Gelenkkapsel.

Schweregrade einer Hüftgelenksdysplasie

A HD frei
B HD Verdacht Oberschenkelkopf oder Pfannendach sind leicht ungleichmäßig.
C Leichte HD Oberschenkelkopf & Gelenkpfanne sind ungleichmäßig.
D Mittlere HD Oberschenkelkopf & Gelenkpfanne sind deutlich ungleichmäßig mit Teilverrenkungen.
E Schwere HD Auffällige Veränderungen an den Hüftgelenken (beispielsweise Teilverrenkung), der Pfannenrand ist deutlich abgeflacht. Es kommt zu Arthrosebildung.

Durch die Inkongruenzen zwischen Gelenkpfanne und Oberschenkelkopf kommt es aufgrund unregelmäßiger Belastung zur Abnutzungen der Knorpelschicht. Ist diese zerstört, kommt es zu einem unphysiologischen Knochen-auf-Knochen-Kontakt. Dieser ist für die Tiere sehr schmerzhaft. Folgeschäden sind Arthrosen und zunehmende Lahmheit, die mit milden, mittleren oder hochgradigen Schmerzen einhergehen.

Folgende Veränderungen können Anzeichen für eine mögliche Hüfterkrankung sein:

  • schwerfälliges Aufstehen oder Hinsetzen
  • Zögern beim Springen
  • Leinenaggressivität
  • bei Aufeinandertreffen mit anderen Hunden: Rückzug bis hin zum Verbeißen
  • Leinenunführigkeit
  • Probleme beim Treppenlaufen
  • Umschauen beim Bürsten an der Hinterhand
  • Rückenempfindlichkeit

Jedes Tier hat unterschiedliche Empfindungen – wie wir Menschen auch. Es gibt sensible aber auch robuste Typen. Unabhängig vom Schweregrad der diagnostizierten HD sollte ihr Tier auf jeden Fall behandelt werden. Das Behandlungsspektrum einer ist vielfältig. Je nach Schweregrad können operative Eingriffe notwendig werden, aber auch physiotherapeutisch kann man einer HD entgegenwirken und dem Hund Schmerzen nehmen und ein glücklicheres, beweglicheres Leben ermöglichen. Mit folgenden physiotherapeutischen Maßnahmen lassen sich Schmerzen lindern und Ihr Tier wird mehr Lebensfreude und Bewegungsqualität genießen:

  • Blutegeltherapie
  • Physikalische Therapie
    (Elektrotherapie, Lasertherapie, therapeutischer Ultraschall, Magnetfeldtherapie)
  • Akupunktur
  • Goldakupunktur
  • Neuraltherapie
  • Homöopathische Unterstützung
  • Ergänzungsfuttermittel

Behandlungen nach Linderung oder Ausschaltung der Schmerzen:

  • Massage
  • passive Gelenkmobilisation
  • Gangschulung
  • isometrische Übungen
  • Muskelaufbau

Suchen Sie im Falle von akuten Schmerzzuständen als erstes einen Tierarzt auf, um schnellstmöglich  die Schmerzen Medikamentös zu lindern. Im Anschluss vereinbaren Sie einen Termin mit mir – ich stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Die Physiotherapie ist kein Tierarztersatz, sondern eine Ergänzung und eine Optimierung des Behandlungsplans. Tiermedizin und Physiotherapie ergänzen sich und gehen Hand in Hand, damit es Ihrem Tier möglichst schnell wieder besser geht.